Samstag, 31. Mai 2008

Dienstag, 27. Mai 2008

Danksagungen!


Was wäre eine Fahrt ohne seine Organisatoren? Die Reiseleitung lag naturbedingt bei Hedwig, die mit forscher Hand durchs Programm dirigierte, uns mit Selbstgebackenem versorgte und den Vollzähligkeitsapell mit einem unüberhörbaren "JA" unwidersprochen beendete.



Dank auch den Navigatoren, die aus dem Bauch oder digitalisiert unterstützt Richtungskommandos nach Vorne gaben und eine Vorahnung auf den kommenden Chorhit (auf die Melodie, Komm hol das Lasso raus..)

"Komm schalt Dein Navi aus
wir fahren einfach durch die Gegend..."

gaben.

Wichtig war auch die moralische Unterstützung in Vers und Gesang durch das Ippendorfer Urgestein Fritz. Er ließ uns jeden Stau weglachen und am Ende pünktlich ankommen.


Ein Dank auch dem Buskondukteur, der am Steuer tadellos durch Blechlawinenmeer steuerte.

Und auch für die freundliche Verpflegungsspende zum Auftakt ein herzliches Vergelt's Gott! an Christel und Helmut.

Montag, 26. Mai 2008

Weimar, Erfurt, Wartburg - Die Bilder

Hier nun einige gesammelte Impressionen der gemeinsamen Chorreise aus den Objektiven verschiedener Fotografen. Ihr seid so frei und könnt die Fotos Eurer Wahl auf den Festplatten Eurer Rechner speichern und Euch die Abzüge online bestellen. Klickt einfach auf das Bild und das Fotoalbum öffnet sich.

Bestellungen können online aufgegeben werden, z.B. bei Aldi der dm.

2008 Mai Chorausflug Weimar

Sonntag, 25. Mai 2008

Stauschau


Als die Blechlawine bis an den Horizont ranreichte zückte Herman-Josef die Mundharmonika und ließ alte Weisen erklingen, die den Stau zwar nicht auflösten, aber Kurzweil im Stillstand verschafften.

Aber auch der gute Fritz half uns mit manch heiterer Zeile die quälende Langsamkeit der Straße wegzulachen.


An der Raststätte angelangt, fand man sich zwar recht schnell im Stau der Bedürfnisanstalt wieder, aber in heiterer Runde unterm als Regenschutz dienenden Sonnenschirm, stieg die Vorfreude auf die Lieben daheim.

Domgottesdient und Wartburg

Gespornt und gestiefelt stand der Chor am Morgen bereit, um den Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Erschwert wurde die Anreise durch die wiederum eigenwillige Routenwahl des Busnavis, das uns ein weiteres Wendemanöver bescherte und die Erkenntnis, demnächst lieber zo Fuß nach Erfurt zu gehen

In Thüringen wurde an diesem Tag Fronleichnam nachgeholt, so dass wir dieses Fest zum zweiten Mal begingen. Ob im Dom oder in der benachbarten Severi-Kirche, wir waren beeindruckt vom aktiven Mittun der Anwesenden.


Zum Beginn der sich an den Gottesdienst anschließenden Prozession versammelten wir uns jedoch schon zur Weiterfahrt zur Wartburg. Noch einmal fiel der Blick auf den imposanten Domplatz, der diese Größe nur den kurz vor der Stadtfestung aufschlagenden Kugeln "verdankt", die ein ganzes mittelalterliches Handwerkerviertel zerstörte.

Die Anfahrt durch das etwas verblühte Eisenach war verwinkelt. Die letzen Höhenmeter waren zu Fuß oder in Schüttelbus zurück zu legen. Auf der Burg Denkmalkirmes mit allerlei Souvenirs, Luther- und Elisabethvonthüringendevotionalien einerseits und Burgaccessoires andererseits.


Trotz strengster Zeitvorgaben ließ sich die Burgengruppe nicht abhalten, im Galopp durch die Wartburg zu eilen, um die recht schön erhaltenen Räumlichkeiten, u.a. dem Meistersingersaal und Festsaal im dritten Geschoss Ehre zu erweisen.


Samstag, 24. Mai 2008

Vesper im Erfurter Dom

Es war ein strahlender Samstag in Erfurts Innenstadt. Am Tage sah man heranwachsende in feiner Kleidung mit Eltern und Freunden bei der Feier ihrer Jugendweihe. Der Dom lag im Abendlicht, als ich die 75 Stufen hinan stieg zur abendlichen Vesper am Vorabend des nachgeholten Fronleichnamfestes. Ein großer schwäbischer Männerchor bot die musikalische Ausschmückung zum monastischen Vespergebet. Die mittelalterlichen Chorfenster strahlten im Abendlicht des durch ein Podest künstlich verlängerten Grundrisses dieses wunderbaren Ensembles mit der angrenzenden Kirche St. Severi. Eine wunderbare Insel der Besinnung nach einem ereignisreichen Besichtigungstag.

Ein Tag in Erfurt

von Nici Berresheim

Während ein Teil des Chores sich entschied den Rest des Tages auf der großen Dichter Spuren in Weimar weiterzuwandeln, fuhren die Anderen weiter nach Erfurt, um die gewonnenen Eindrücke der Nachtwächterführung vom Vorabend nun bei Tageslicht zu vertiefen. Als Erstes stand für alle der Aufgang zum Dom an, der wegen der Lebenswendfeier aber geschlossen war und man sich zunächst den Sehenswürdigkeiten der benachbarten St. Severi-Kirche widmete.

In unterschiedlichen Gruppen schwärmten wir dann in sämtliche Richtungen aus um Erfurt kulinarisch oder visuell zu erkunden. Dabei konnte man einen ebenso beeindruckenden Tagesblick auf die wunderschönen Hausfassaden gewinnen, wie schon vorher in der Abenddämmerung. Erfreulicherweise formten sich verschiedene neue Eindrücke, die in der Führung nicht alle behandelt werden konnten: z.B. das Kolumbarium (Urnengrab) in der Allerheiligenkirche, die allein wegen ihres untypischen Umrisses (gebaut zwischen zwei sich zum Zentrum öffnende Sträßchen) eine Sehenswürdigkeit darstellt. Die Anzeige dieses Bildes wird in Ihrem Browser möglicherweise nicht unterstützt.

Die Krämerbrücke bei Tage glich einem Taubenschlag, was aber wohl das Flair dieser Gassenbrücke mit den vielen Handwerker- und Spezialitätengeschäften ausmacht. Überall lockten Gerüche in Form von Wurstwaren , Schokolade und Seifen. Wer wollte konnte sich am Fuße der Brücke hinauf in den Kirchturm der Ägidienkirche vorarbeiten, von dem sich dem Besucher ein unvergleichlicher Blick über die Altstadt bietet.

Auch die künstlerische Seite Erfurts hatte dem Auge des Betrachters auf der Fußreise viel zu bieten: z.B. das gelungene Wasserspiel von Nixe und Verehrer an einem Brückchen der Gera und die imposanten Bilder in den Fenstern des ehemaligen Universitätsgebäudes.

Der Grundriss der neu entstehenden Bibliothek im Innenhof des Augustinerklosters: ein das Kloster überragender Quader aus Grundsubstanz, Glas und Beton, der direkt an den Renaissanceinnenhof angegliedert werden soll; erweckt selbst bei den jungen Erfurtern Misstrauen und Skepsis und lässt den Betrachter nur erahnen, wie dies einmal aussehen wird.

Doch die Zeit eilte und da man den Dom noch in Ruhe besichtigen wollte ging es wieder zum Domplatz, den Fritz Stark mittig mit seinem Rollator erobert hatte. Erneut bewältigte man die 70 Stufen hinauf und wurde der Mühe durch die wunderschönen Originalfenster (1455) im hohen Chor entlohnt.

Ein Eis war vor der Abfahrt auch noch drin, denn bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein lockte diese Abkühlung alle zweifachen Dombergbezwinger besonders.




Grauen im Schatten der Klassiker


Auf dem Ettersberg, nahe Weimar, an einer der Stadt abgewandten Seite der Bergkuppe, errichteten die Nationalsozialisten seit 1936 das grösste deutsche Konzentrationslager. Von weitem markiert ein von der DDR errichteter Glockenturm den Standort.

Mit meinem Chorbruder St. schloss ich mich einer der Führungen durch das Lagergelände an, in deren Verlauf alle Teilnehmer sprachlos wurden.

Sei es der kleine Bahnhof, der Anmarschweg der Häftlinge, die Barracken, in denen sie ihre Identität gegen Nummern tauschen mussten, sei es der das Lager umschließende Elektrozaun, die noch erkennbaren Grundrisse der Lagerhäuser oder das Krematorium.

Das ehemalige Lager lag unbegrünt in der ringsherum üppig wuchernden Natur. Keine Jahrszeit wird auf diesem gekiesten Platz die Erinnerung hieran zudecken. Hoffentlich!

Weitere Informationen hier!


Weimar von Oben


Der Samstag stand zur freien Verfügung. Wir wissen nicht, wer sich wo und wann in und um Weimar aufgehalten hat. Hier eine kleine Orientierung. Am äußeren Rand in einer idyllischen Ausflugsgegend, errichten die Nationalsozialisten das Konzentrationslager Buchenwald.

Dicht am Dichter - Im Goethehaus

Der Hof zwischen Vorder- und Hinterhaus des Goethehauses am Frauenplan in Weimar atmete jahrhundertealtes Holz und Mauerwerk, in der Remise stand noch Goethens Stadtkutsche und sein Reisezeug.


So lange schien der Dichter sein Heim nicht nicht verlassen zu haben. Über die breiten, von ihm selbst in Auftrag gegeben Umbau schritt man von Skulpturen begrüßt der Schwelle mit dem eingelassenen Salve entgegen. Ab hier war der genius loci allgegenwärtig. Auch zu DDR-Zeiten war dies in meiner Erinnerung ein klassenkampfunberührter Ort. Und trotz mancher technischer Errungenschaften wie einem sehr schönen Hörführer bestand die Faszination darin, sich inmitten einer funktionsfähigen Dichterwerkstatt zu wähnen.

Die Bücherregale noch mit Zetteln beschriftet, wie vom Dichter angewiesen. Sammlungsschränke, gekaufte Kunst, selbst gefertigte Bleistiftzeichnungen. Vom Dichterarbeitszimmer ein Blick auf den sonnenbeschienen Garten, von dort Blick auf ein Haus, das sich bescheiden bäuerlich ausnahm.

Ein wunderbarer Aufenthalt bei den Göttern Goethes, abgerundet durch einen Spaziergang entlang der Ilm zu seinem Gartenhaus.



Freitag, 23. Mai 2008

Nachtwächter mit Steuer und Hellebarde


Mit dem Nachtwächter durch Erfurt, das versprach reizvoll und sicher ein wenig abenteuerlich zu werden.

Unsere Nachtwächter sollten wir in der Altstadt treffen. Immerhin hatte sich der mittelalterliche Straßenverlauf auch zu DDR-Zeiten nicht einebnen lassen, das Busnavi warf eine Route aus, die die Fußgänger Erfurts sprachlos werden ließ. Im Bus sitzend wurden wir auf dem Weg in das Herz der Stadt bestaunt wie Marsmenschen. Noch nie hatte man in solch beschaulichen Gassen einen Bus diesen Ausmasses gesehen. Restaurantbesucher kamen mit Ihren Drinks auf die Straße, um diesen Dinosaurier zu bestaunen. Wäre zwischen mir und draußen keine Fensterscheibe gewesen, hätte ich Blumen aus Pflanzkästen pflücken können.

Irgendwann gab es kein Vor und Zurück und im mdr wurde sicher bereits die komplette Blockierung der Erfurter Innenstadt gemeldet als wie den Bus zu Fuß verließen und uns über kopfsteingepflasterte Gässchen dem Treffpunkt näherten.

In Nachtwächterkluft und zur vollen Stunde singend, zog unser Nachtwächter durchs nächtliche Erfurt, über Fischmarkt, Rathaus, Krämerbrücke, der alten Universität, der Burse bis zum Augustinerkloster, in der Luthers Mönchskarriere mit bekannten Ausgang seinen Anfang nahm.

Am imposanten Domplatz endete dieser 2½-stündiger Rundgang.

Man fühlte sich sicher bei Laternenschein und mit sicherem Schritt durchs Dickicht der Gassen geführt worden zu sein.

Da passte es, dass außerhalb der Stadtmauern, die Software des Busses sich verabschiedete und das Ungetüm dunkel vor der grünen Ampel einer Ausfallstraße zum Halt kam. Noch bevor sich eine handvoll Männer zum Anschieben bereit erklären musste, sprang der Bus an und chauffierte uns zielsicher in die Pianobars des Hotels und die innere Stimme klang nach im "... hört ihr Leute lasst Euch sagen, die Uhr hat 12 geschlagen...

Hier l(i)ebte Goethe



Auch die Fahrt nach Weimar bescherte unserem Busfahrer mit Navigationskartenmaterial aus der Zeit vor der Wende unliebsame Begegnungen mit Straßen, die noch für die Bedürfnisse von Trabbis und Handkarren ausgelegt waren. Am Treffpunkt angelangt sollten uns zwei ortskundige Führer einen ersten Überblick zur Stadt geben.

Unsere Gruppe wurde intensiv und einfühlsam zu den Häusern geführt, aus dem Goethes Liebschaften stammten und nebenbei mit allerlei intimen Details versorgt.Glücklicherweise wurden wir auch noch mit dem Taufstein vertraut gemacht, über den 10 Kinder Bachs zu Christen wurden. Zum Höhepunkt der Führung kam es als unser Fremdenführer in Ilmpark mit zwei aufeinandergelegten Buchenblättern, die Form eines Ginkgoblatts nachahmend jene berühmten Zeilen Goethes deklamierte, die in keinem Gartenmarkt Weimars nicht in irgendeiner Form auf einem Tütchen stehen.

Ginkgo Biloba

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.


Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?


Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin ?


Johann Wolfgang von Goethe 1815
(1749 - 1832)



Ein Platzregen sorgte für Abkühlung und sprengte die Gruppe, die teilweise den amorösen Beschreibungen folgend sich ihren Weg durch die Rotlichtzonen Weimar bahnte, während der andere Teil im Café schutzsuchend Pläne für eine systematische Eroberung der Klassikerheimstatt schmiedete.

Was niemand ahnte, zunächst musste ein weiteres Abenteuer bestanden werden? Die Eroberung Erfurts mit einem gewaltigen Bus der Firma Rheinlandtouristik.

Hier geht es weiter!