Donnerstag, 7. Juni 2012

Der doppelte Vorsitzende: Ansporn, Engagement und ein feiner Humor


Josef Hlsmnn gibt den Vorsitz des Pfarr-Cäcilienchores St. Barbara ab
Josef Hlsmnn besitzt einen feinen Humor: Wer nach zweiwöchiger Abstinenz wieder zur Probe erscheint, wird zum Wiedereintritt in den Chor beglückwünscht. Doch kennzeichnet diese Bemerkung auch den eigenen Einsatz von Josef Hlsmnn für den Chor und Engagement seiner Mitglieder.

Wechselvolle Zeiten, doch der Chor steht fest
Sein erster Vorsitz von 1964 – 1977 fiel in bewegte Zeiten der Pfarrei St. Barbara. Präses und Pastor war zunächst Pfarrer Hermann Blum, der noch im gleichen Jahr von Pfarrer Albert Werner abgelöst wurde. Ihm folgte schon 1968 Pfarrer Dr. Roman Horny. Über die Wechsel hinweg blieb der Chor dank der Kontinuität im Vorsitz eine Säule im geistlichen Leben. Aber auch der Umgang mit wechselnden Chorleitern erforderte Geschick und Einfühlungsvermögen, um die Schar der Sängerinnen und Sänger bei Laune zu halten.
Als Glücksfall erwies sich einmal mehr Josef Hlsmnns Sinn für Humor und die Etablierung des Chorkarnevals als gesellschaftlicher Höhepunkt im Dorfleben der 5. Jahreszeit. Als er den Vorsitz 1977 zunächst abgab, konnte er auf lebendige Traditionen zurückblicken und diese Ära mit einer gemeinsamen Fahrt nach Rom mit Papstaudienz für viele erinnerlich markieren.

Die 1990ziger und neues Wachstum
Als Josef Hlsmnn der Vorsitz 1994 wieder angetragen wurde, konnte er auf die Mithilfe vieler langjähriger Weggefährten setzen, die ihm die Übernahme des Amtes denkbar erscheinen liessen. Und es wurden alle Kräfte gebraucht. Ippendorf erlebte einen Aufschwung durch zu Zuzug vieler junger Familien. Josef Hlsmnn wusste: Die Attraktivität eines geistlichen Zentrums steigt vor allem durch die Menschen, die sich aktiv beteiligten. Er ermunterte seine Chorschwestern und -brüder für den Chor zu werben, um das Generationswerk lebendig zu halten. Und so erlebte der Pfarr-Cäcilienchor nicht zuletzt wegen dieser Initiative einen Zuwachs an jungen Sängerinnen und Sänger, durfte sich aber auch des Zuspruchs von Neumitgliedern älteren Semesters erfreuen.
In dieser Mischung aller Altersgruppen verstand es Josef Hlsmnn als erfahrener Vater alle anzusprechen und mitzunehmen. Und er war offen für neue Ideen. Als die neuen Statuten der Kirchenmusik es erlaubten, überzeugte er alle von der Idee, dem Chor eine moderne Führungsstruktur zu geben und die Lasten auf verschiedene Schultern zu verteilen.
So konnte er – auch wenn gesundheitliche Gründe ebenfalls eine Rolle spielten – die Verantwortung für den Chor am 28.02.2012 an ein „Leitungsteam“ abgeben.

Das zweite Mal
Dieser zweite Vorsitz war – wie schon in der ersten Periode – durch ein herausragendes geistliches Ereignis gekennzeichnet: Dem Besuch des Kölner Kardinals Meisner zum 100-jährigen Chorjubiläum im Mai 2004. Herr Kardinal Meisner feierte zusammen mit dem Präses des Chores Pfr. Wndhser und acht weiteren Geistlichen ein feierliches Pontifikalamt in unserer Pfarrkirche. 39 Sänger und Sängerinnen sangen fröhlich und kräftig mit Orchesterunterstützung die Krönungsmesse in C-Dur und das „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Beim anschließenden Empfang war unter den Gratulanten auch die Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann. Kardinal Meisner überreichte Josef Hlsmnn - stellvertretend für den Chor – die silberne Dom-Plakette.
Für den Choralltag prägend war und ist die gute Zusammenarbeit mit den Pfarrern Norbert Wndhser als Präses (1989 – 2009) und Pfarrer Bernd Kmmerlng (seit 2009) sowie unserem Kirchenmusiker Christoph Hmm. Beide Geistlichen räumten der Chormusik einen festen Platz im Kirchenjahr ein.
Geistliche Konzerte einerseits und die mundartlichen Messen zwischen den mittlerweile auf zwei Sitzungen angewachsenen Chorkarneval haben das Progamm der Sänger erweitert. Auch hierfür war Josef Hlsmnn Wegbereiter, indem er aus der Schar der Sänger Günther Bsslr als Chorleiter für den „Mundartgesang“ gewann.

Josef Hlsmnn blickt auf ein reich bestelltes Feld, das aber weiter beackert werden muss, soll es Früchte tragen. Da hilft auch die Aufmerksamkeit von Oberbürgermeisterin und der Glanz einer Domplakette nicht hinweg. Und so ist sein Bass weiterhin zu vernehmen, so pflegt er weiter die Kunst des Choralschola-Gesangs und wird sich weiter einmischen. Wer singt, betet doppelt. Und das passt zu dieser Doppel-Ära.
Wir danken Josef Hlsmnn für sein unermüdliches Engagement und wünschen ihm für die Zukunft viel Gesundheit und Gottes Segen.