Montag, 9. Februar 2009

Loss mer uns freue und fiere...






...war nicht nur das gedachte Motto der beiden Karnevalssitzungen des Ippendorfer Pfarrcäcilienchores, sondern auch der Leitspruch am Ende der närrischen Ippendorfer Tage in der Mundartmesse am 8. Februar in St. Barbara.

An zwei Abenden führte der Chor und seine Darbieter die bunt kostümierte Schar zuvor durch ein Programm mit karnevalistischen Lokakolorit. Ob Camper, Makler oder Pfarrsekretärin, breit bönnsch wusste man die Welt zu erklären und eine fastelovendfeste Lösung für alle Fragen und Probleme zu finden. Auch die Doof Nuss steuerte seinen alljährlichen Beitrag zur Familiengestaltung bei, ehe die Männerdamen ihre Hüften kreisen ließen und der Chor zum letzten Mal die Schunkelmuskeln strapazierte. Schnell waren anschließend die Tische beiseite geräumt und zu alten und neuen Tanzweisen füllte sich das Parkett luftschlangenbekränzt mit aktiv werdenden Narren.

Doch schon als das letzte Konfetto aufgelesen, ermahnten die Kirchenglocken zur Sonntagspflicht. Um die jecke Fallhöhe zu verringern, wurde den Gläubigen zum mittlerweile dritten Mal unter der Leitung von Pater Kremer in Bönnsch eine Mundartmesse unter musikalischer Leitung von Günther B. geboten. Bis auf den letzten Platz und in Teilen kostümiert stand er einem wogenden Kirchenschiff gegenüber, das zu der Melodie "Und wenn das Trömmelche jeht" die Kircheglock schlejen liess.

Schon in der Lesung aus Phil 4, 4-7 hieß es: "Doot üch von Hääze üvver unse Herjott freue". Und im Gleichnis vom verlorenen Sohn wurde das Thema wieder aufgenommen (Lk 15, 11 - 24) Vom Vater im Angesicht seines wiederkehrenden Sohnes wird berichtet: "Et jingk im aan et Hätz, wie der Jung esu ärmsillich eraankomm. He leef op in aan, feel im öm der Hals und jov im nen ööntlijen Butz. (...) hä wor verlore, äver jetz hät hä heimjefunge."

Begleitet vom einer "Prädich", in der Pater Kremer an die Verbreitung und Weitergabe wahrer Freude appellierte, verneigten sich Chor und Gemeinde singend und dankbar in "Ahndaach" ehe die anwesende Gemeinde auch in tätiger Hilfe den "Büggel" für das von Pater Kremer unterstütze Hilfsprojekt in Sri Lanka noch einmal weit öffnete.

"Carne vale!" - ade Fleischeslust, doch mit frohem Herzen und einer Luftschlange im Haar stellen wir uns nun der Fastenzeit.