Montag, 22. März 2010

Vom Euroviertel bis zu den Beginen - Mit dem Chor nach Brüssel (Kurzbericht)



Brüssel begann für uns so, wie man sich die EU vorstellt: Als unverständliche Ansammlung großer Bürobauten, in denen über das Schicksal unser Währung, der Größe der Butterberge und die Krümmung importierter Bananen entschieden wird. 

Nach mehreren Busrunden im Euroviertel der Stadt trafen wir auf den Offizier der Bundeswehr Danh., der uns in das Gebäude des Europäischen Rats lotste, wo wir in einem der vielen Besprechungsräume der Fachminister der Mitgliedsstaaten hinter einem Länderschildchen Platz nahmen. Auch die von der Reiseleitung ausgesprochene Drohung, im Bus die Anwesenden anschließend auf EU-Kenntnisse zu testen, steigerte die Aufmerksamkeit kaum. 

Die Gruppe zog sich ermattet zunächst einmal in das luxuriöse Hotel am Rande der Innenstadt zurück, während einzelne Chorangehörige noch rasch über Straßen und Plätze schlenderten. 

Im Hotelrestaurant wurde uns in einer atemberaubenden Spektrum vom feinsten Carpaccio bis zur groben Bratwurst, das belgientypische kulturübergreifende Essen gereicht und ließ uns in froher Runde zusammenkommen. 

Auch jetzt blieb genügend Zeit, die urgemütlichen Aktstadtkneipen aufzusuchen, die sich teilweise eines seit achtzig Jahren unveränderten Interieurs erfreuen und wie uns schien höchstens erst der dritten Personalgeneration. Exquisite Bierkreationen, die nicht jeden Geschmacksnerv richtig trafen, sorgten für Ausgelassenheit. 

Nach einer europaübergreifenden Frühstücksauswahl gingen wir gestärkt in eine grandiose Stadtführung eines Politologen und Brüsselkenners , der uns vom Bus aus die geschichtliche und politische Topografie der Stadt zu erklären wusste, nebenbei uns die Stadtplanung und eine kleine Geschichte Belgiens vermittelte. 

An Belgiens bekanntester Frituur endete die amüsante tour de force verdient mit prallgefüllten Frittentütchen, mit denen wir uns in die umliegenden Bars zurückzogen. Anschließend zerstreute sich der Chor, traf sich aber an verschiedenen Orten der Stadt wieder, ehe wir den Abend gemeinschaftlich außerhalb bei einem Alles-was-du-essen-kannst - Mexikaner beendeten. 

Sonntags verschönerten wir mit Gesang den Gottesdienst der deutschen Gemeinde Brüssels, ehe wir nach Leuven aufbrachen, wo das beeindruckende Ensemble des Beginenhofs, einer ordensähnlichen Frauengemeinschaft ohne Klausur, bannte. Der Offizier Danh. führte uns zu den Sehenswürdigkeiten Leuvens. Leider zog sich unsere liebe Chorschwester Ad. bei einem Sturz eine Fraktur der Hand zu, wurde im Krankenhaus versorgt, wo wir sie nebst begleitender Chorschwester Barbara v. D. wieder für die Rückreise nach Ippendorf aufnahmen. 

Um 20 Uhr erreichten wir pünktlich die Heimat und konnten voller Eindrücke zu den Daheimgebliebenen zurückkehren. Ad. wünschen wir gute Besserung.