Samstag, 30. Oktober 2010

Wohl mir, dass ich Jesum habe

Ökumenisches Chorkonzert am Reformationstag in der Auferstehungskirche


Am Abend des Reformationstages kamen die Kantorei und Kammerorchester der Auferstehungskirche mit dem Pfarrcäcilienchor St. Barbara nach einer im Vorjahr wieder aufgenommenen Idee zum zweiten ökumenischen Chorkonzert zusammen. Und weil im Rheinland bereits die Wiederholung eine Tradition begründe, freute sich Pastor Udo Schwenk-Bressler im vollbesetzten Gotteshaus zu dieser "traditionellen" Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Und, ist es nicht ein Segen, dass die Musiker und Sänger von zwei exzellenten Gemeinde-Kantoren geleitet werden, die die Talente ihres jeweiligen Wirkungskreises zu begeistern wissen? Ist es nicht auch die Musik, die über alle Grenzen und Trennungen hinweg verstanden wird und die an diesem Tag ein Zeichen der Gemeinschaft setzen konnte?
In der selten aufgeführten Messe des Belgiers Flor Peeters(1903 - 1986) zu Ehren des heiligen Josephs führte Christoph Hamm an der Orgel mit drei Choralvorspielen des Komponisten ein. Die Messe selbst, bestimmt von gregorianischen Harmonien und von großer Spiritualitat getragen, verband die beiden Gemeindeklangkörper und ließ sie harmonisch bis zum abschließenden Friedensgruß des "Agnus Dei" ausklingen.

Den protestantischen Kontrapunkt setzten die von Stephan Pridik vorgetragenen Praeludien in G-Dur von Johann Sebastian Bach. Für feierliche Bewegung sorgte die Kantate "Der Herr ist mein getreuer Hirt" (BWV 112), die in bemerkenswerter Weise von einem Kammerorchester der Auferstehungsgemeinde begleitet wurde. Dieses setzte sich neben erfahrenen Instrumentalisten auch aus vielen jungen Musikern zusammen, die seit dem Sommer Bemerkenswertes erarbeitet hatten und nun zur Aufführung brachten. Aber auch die Einzelstimmen des Soprans, Alts, Tenors und Bass' setzen an diesem Gemeinschaftsabend funkelnde Akzente.

Mit dem bekannten Kantatensatz, " Wohl mir, dass ich Jesum habe" (BWV 147) klang der Abend bewegt und tröstend aus:

"Wohl mir, dass ich Jesum habe, o wie feste halt ich ihn,
 dass er mir das Herze labe, wenn ich krank und traurig bin."

Beim anschließenden geselligen Zusammensein aller Mitwirkenden im Gemeindesaal erfreuten sich Chor, Kantoren und Musiker ihrer lebendigen Gemeinschaft. Und so bleibt der Wunsch, dass sich dieses gemeinsame Musizieren von einer Tradition zu einer Institution verfestigen möge und der Ökumene in den beiden Berggemeinden einen weiteren Haltepunkt gebe.