Dienstag, 24. November 2009

Warum ist der Mensch so gern im Chor?



Unsere Chorschwester A. St. erhielt in einem Pfarrblättchen mit diesem feinen Gedicht, das möglicherweise aus der Feder Eugen Roths stammt, ein Antwort auf diese schwierige Frage. Sicher scheint, dass der Verfasser die Ippendorfer Verhältnisse bestens kannte.




Ein Mensch, der schlaflos in der Nacht,

über sein Leben nachgedacht,

im Morgengrauen klar erkennt,

dass ziellos er durchs selbe rennt.


Der gleiche Trott, tagein, tagaus,

kurzum, sein Leben ist ein Graus.

Des Alltags Last hält ihn in Ketten –

Was in der Welt kann ihn noch retten?


Dann leise summend noch im Bade,

durchzuckt vom Scheitel bis zur Wade

ihn jäh die rettende Idee;

wenn ich die Dinge richtig seh´,

soll dort, wo Menschen singen Lieder,

man sich getröstet lassen nieder.


Des Abend in ´nem Chore singen,

wird meiner Seele Labsal bringen.

Der Mensch, ob dieser Einsicht froh,

schnell eruiert das Wann und Wo.


Doch kein Männergesangverein ,

ein Kirchenchor sollte es schon sein.

Und schon am übernächsten Abend

Sieht man den Menschen fröhlich trabend

Zum Probenorte zeitig eilen,

Gesangslust fortan zu teilen.


Dort heißt man freudig ihn willkommen,

doch gleich, als er grad Platz genommen,

man ihm bedeutet, dies sei leider

der Lieblingsplatz von Fräulein Heider.

Und auch der nächste leere Stuhl

Ist nicht für ihn, sondern Herrn Kuhl.


Der Mensch, bis dahin in dem Wahn,

dass es beim Singen kommt drauf an,

dass man gesanglich ist gewitzt,

weiß jetzt, was zählt ist, wo man sitzt.

Als endlich dann die Chormitglieder

Sich zögernd, zaudernd lassen nieder,

greift er beherzt zum Notenblatt,

doch Singen findet noch nicht statt.


Der Vorstand, und es fällt ihm schwer,

verschafft sich irgendwann Gehör.

Verkündet dies, verkündet das,

und währenddes ohn´ Unterlass

die Chorgemeinde kommentiert

oder Privates diskutiert.


Der Mensch erkennt, nicht nur das Singen,

auch Reden trägt bei zum Gelingen.

Und stimmt in das Geschwätz mit ein –

Wenn´s so sein soll, soll´s wohl so sein.


Als dann der Vorsitzende sich setzt,

der Mensch die Stimmbänder benetzt,

bereit, nun endlich auch zu singen.

Doch soll ihm das noch nicht gelingen.

Vielmehr gibt´s erst mal Leibesübung –

Der Mensch glaubt schon an Sinnestrübung.

Man reckt sich, dehnt sich, summt und stöhnt,

der Mensch war so was nicht gewöhnt.


Doch schließlich heißt es: „Liebe Leute,

die Noten raus – wir singen heute

das schöne Lied „Der Herr ist groß“,

und schon geht das Gesuche los.


Als endlich Noten sind gezückt,

noch einer suchend um sich blickt

und fragt, was denn gesungen werde.

Der Mensch blickt staunend auf die Erde.

Welch Wunderkräfte sich entfalten,

dass man schafft, so toll abzuschalten!

Und mit dem Neid des Neulings blickt

er jenen an, noch ganz verzückt.


So nimmt die Probe ihren Gang.

Dem Menschen fährt nur immer wieder

Ein eis´ger Windhauch in die Glieder.

Da werden Fenster aufgerissen –

Nur zur Erklärung: Man muss wissen,

dass jeder richt´ge Sänger schwitzt,

als ob er in der Sauna sitzt.


Der Mensch bemüht sich nicht zu frieren,

statt dessen auch zu transpirieren,

zählt dies doch hier zum guten Ton,

bringt Anerkennung ihm als Lohn.


Zum Schluss ein Hoch den Jubilaren

Des Chores, so sie da denn waren.

Der Mensch stimmt fröhlich gleich mit ein:

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.


Und eines weiß er, da gibt´s nix:

Der Chortermin, der ist jetzt fix.

Der Mensch nimmt wissbegierig an,

was man vom Chor so lernen kann.

Selbst wie man auch nach hundert Proben

Dasselbe Lied, - das ist zu loben -,

noch singt als wie beim ersten Mal –

der Mensch find´s ganz phänomenal.

Und zieht daraus den klaren Schluss –

Im Chor zu sein bringt nur Genuss!

Sonntag, 22. November 2009

Nicolaimesse von Haydn zum Abschied


Nach seinem dreifachen "Danke, danke, danke!" für seine Zeit in Ippendorf und auf dem Venusberg, passte das vielstimmige Amen der Nicolaimesse Haydn zum Abschluss dieser reichen Zeit in den Berggemeinden Bonns.

Ein paar Impressionen bis zum Wiedersehen zum Goldenen Priesterjubiläum im Februar 2010 auf dem Venusberg!

"Es muss uns um Gott gehen!"


Als Pfarrer Norbert Windheuser am 1. Fastensonntag des Jahres 1991 seine priesterlichen Dienst in St. Barbara antrat, blickte er bereits auf lange Jahre in Heilig Geist auf dem Venusberg zurück, wo er seit dem 1. Advent 1971 als Pfarrer wirkte. Und so streifte er in seiner Abschiedspredigt, die sich auf Christkönig konzentrierte nur kurz seine Zeit in den jeweiligen Gemeinden. Dankbar schaute er auf die Kinder und Meßdiener, die vollbesetzte Kirche, die er sich öfters so gewünscht hätte und sprach einen dreifachen Dank aus für die Zeit in den jeweiligen Gemeinden. Mit Lukas 17, 10 sprach er: "(...) Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren."


In diesem Geist nahm er die Ehrungen und Danksagungen entgegen, den Gesang der Chöre aller Pfarreien, den des Pfarr-Cäcilienchors Ippendorf mit der Nicolaimesse von Haydn, den des Chores Regenbogens und des Cäcilienchors Poppelsdorf, die die Abschiedsmesse am Sonntag bestritten, aber auch die Ehrungen der Schützen, Kindergartenkinder, Grundschüler, Pfarreigremien und des Stadtdechanten sowie seines evangelischen Mitbruders von der Auferstehungskirche.

Für seine Station in Bornheim wünschen wir ihm von Herzen alles Gute und in den
Worten des Schlussgesangs des Ippendorfer Chores (Melodie: Stammbaum von den Bläck Fööss) singen wir:

"Ich jevv der Stab jetzt wigger,
der Kemmerling ist dran.
Han viel mieh Zick zum Klimme,
ich denk mit Freude dran.
Ich behalt euch stets em Hätze,
verjesst ming Botschaft net,
wat ich üch han jeprädich,
dat nemmt für't Levve met."

Freitag, 20. November 2009

Letzte Vorbereitungen

Zu später Stunde trafen sich Solisten und Orchester zur Generalprobe in der vom Ewigen Gebet noch weihrauchgeschwängerten Kirche.

Der Chor freut sich auf einen musikalischen Abschiedsgruß an unseren langjährigen Pfarrer und jetzigen Vikar Pastor Norbert W.